Zweifel an the WORK von Byron Katie: Ich will kein Weichei sein!

Eine Freundin sagte mir einmal empört: «Ich will meinen Schmerz nicht einfach wegworken!» Ich hatte ihr vorgeschlagen, mit den 4 Fragen und den Umkehrungen der WORK die schwierige Situation an ihrem Arbeitsplatz und ihre Enttäuschung über ihren Chef anzuschauen, der sie hatte hängen lassen.

Menschen, die mit der WORK noch nicht vertraut sind, haben meist zwei eng miteinander verbundene Vorbehalte gegenüber dieser Selbstbefragungsmethode:

1. Probleme werden einfach übertüncht, weil wir eine andere Perspektive einnehmen und alles schönreden.

2. Wir werden zu Weicheiern, die sich alles gefallen lassen – wir sind ja ohnehin selbst schuld an der Misere.

Mit der WORK bestimme ich, worauf ich meinen Fokus lege: auf die Rose, die Dornen oder vielleicht auch beides.

Meine eigene Wahrheit finden

Im ersten Moment mag die WORK so scheinen, doch nur, wenn wir glauben, dass sie ein mächtiges Instrument ist, das uns von aussen her beeinflusst und steuert. Ich erlebe die WORK ganz anders. Sie zwingt mich nicht, irgend etwas zu tun oder etwas zu glauben. Vielmehr hilft sie mir dabei, meine eigene Wahrheit zu finden. Von einem sicheren, geschützten Ort – dem gegenwärtigen Moment – gehe ich noch einmal in eine vergangene, stressvolle Situation hinein und schaue genau hin, was damals geschehen ist. Wo liess ich mich ausnutzen? Wo wurden meine Grenzen missachtet? Wo war ich unfreundlich zur anderen Person? Wieso reagierte mein Gegenüber so unwirsch auf mich?

Wir können Probleme niemals «wegworken». Doch wir können sie neu einordnen. Wenn ich etwas glaube, sehe ich meist nur diese Seite der Geschichte: Der Chef hat mich hängenlassen. Die WORK hilft mir, mich der Möglichkeit zu öffnen, dass das Gegenteil auch wahr sein könnte, dass ich in diesem Moment nicht einfach ein Opfer war. Es geht darum, meinen Verstand für andere Möglichkeiten zu öffnen, nicht, mir eine andere Geschichte einzureden.

Bei mir selbst ankommen

Ich werde auch kein Weichei, das sich alles gefallen lässt, wenn ich die WORK anwende. Bei gewalttätigen Beziehungen betont Byron Katie zum Beispiel immer wieder, dass es für eine Frau sicher nicht darum geht, bei einem Mann zu bleiben, der sie schlägt, nur weil sie erkannt hat, wieso er es tut. Vielmehr muss sie von dem Gedanken wegkommen, «Er sollte sich ändern.» Das kann er ja offensichtlich nicht. Die Umkehrung ist: «Ich sollte mich ändern.» Also nicht länger ertragen, aushalten und auf bessere Zeiten hoffen, sondern mit offenen Augen hinschauen, die Sachen packen und gehen.

Die WORK erlaubt mir, aus der Angelegenheit der anderen Person hinauszutreten und bei mir selbst anzukommen. Das gibt mir mehr Klarheit und verbindet mich mit meiner inneren Stärke. Seit ich die WORK regelmässig anwende, ist mein Leben leichter und freier geworden.

Möchten Sie sich von Ihren stressvollen Gedanken verabschieden? Melden Sie sich bei mir für ein Einzelcoaching oder ein Seminar. Ich unterstütze Sie gerne!

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