Die kostbare Zeit der Raunächte

Nun naht sie wieder, die kostbare Zeit der Raunächte zwischen dem 24. Dezember und 6. Januar. Die Nächte sind lang und dunkel, das Bedürfnis ist gross, sich zu Hause in der warmen Stube einzukuscheln und Zeit für sich zu haben nach den oft hektischen Wochen vor den Festtagen.

Der Begriff «Rauhnächte» stammt von rauh (wild), von Rauch oder Räuchern (Rauchnächte) und vom mittelhochdeutschen Wort rûch (haarig, pelzig), was an das Aussehen der Dämonen erinnert, die zu dieser Zeit ihr Unwesen treiben.

Die Raunächte haben ihre Wurzeln in der germanischen und keltischen Tradition und sind sozusagen geschenkte Tage (und Nächte), denn sie kamen aufgrund der Differenz zwischen dem Mond- (354 Tage) und dem Sonnenkalender (365 Tage) zustande. Um diese Differenz auszugleichen, fügten die Kelten 11 Schalttage ein. Diese «zeitlose Zeit», in welcher der Schleier zwischen dieser und der Anderswelt besonders dünn ist, wurde genutzt, um im Kreis der Familie zu orakeln und Häuser und Ställe zu räuchern, während draussen Dunkelheit und Kälte regierten und die Dämonen übers Land fegten.

Rituale in den Raunächten

Auch heutzutage ist diese Zwischenzeit ein guter Moment, um innezuhalten, sich mit sich selbst zu verbinden und kleine Rituale durchzuführen, um das alte Jahr zu verabschieden und das neue zu begrüssen.

Zum Beispiel die Wohnung aufräumen und putzen und damit Verstaubtes des vergangenen Jahres entfernen. Die Zimmer mit weissem Salbei räuchern und so böse (Gedanken)Geister vertreiben. Ein Meersalz-Bad nehmen und damit verkrustete Glaubenssätze auflösen. Vor einer brennenden Kerze meditieren und sich mit dem inneren Licht verbinden. Mit offenem Herzen in der Natur spazieren gehen und schauen, welche Einsichten einem zufallen.

Wunderbar ist es auch, in dieser Zeit täglich eine Viertelstunde zu schreiben und so das Alte Revue passieren zu lassen und sich auf die Visionen fürs 2023 einzustimmen. Schreiben verbindet uns mit unserem Kern, bringt Klarheit ins Gedankenkarussell und hilft, Ballast abzuladen – was auf dem Papier steht muss sich nicht mehr im Kopf festkrallen.

Das 13 Wünsche Ritual

Eine schöne Möglichkeit, sich auf das neue Jahr einzustimmen, ist das Ritual der 13 Wünsche. Nehmen Sie 13 Zettel und schreiben auf jeden einen Wunsch, der sich im kommenden Jahr erfüllen soll. Falten Sie die Zettel zusammen und legen sie in ein Gefäss. In jeder Raunacht ziehen Sie einen Zettel und verbrennen ihn, ohne ihn anzuschauen. Damit übergeben Sie den Wunsch dem Universum. Der letzte Zettel enthält den Wunsch, den Sie sich im 2023 selbst erfüllen dürfen.

Viel Freude beim Ausprobieren!

Zurück
Zurück

Yoga als Anker

Weiter
Weiter

Yoga Reisen machen glücklich