Botschaft: Frieden finden in einer unfriedlichen Zeit

Ein Teil meiner Trance-Praxis ist, mich so weit in einen veränderten Bewusstseinszustand zu bringen, dass die geistige Welt durch mich hindurch sprechen kann, ohne dass mein Verstand sich einschaltet. Die Botschaften, die so durch meinen Mund kommen, sind jeweils aufbauend, ermunternd, verständnisvoll für unsere menschliche Natur und liebevoll. Auch wenn ich höre, was ich sage, habe ich keinen Einfluss mehr auf das Sprechen. Es ist eine zutiefst berührende Erfahrung.

Gestern sprach die geistige Welt zum Thema Frieden - ein Thema, das mich angesichts der Tragödie in Gaza sehr beschäftigt:

“Für viele Menschen, gerade auch junge Menschen, greift die Idee, dass der Frieden von innen kommt, dass es darum geht, sich nach innen zu wenden und in sich selbst friedlich zu werden, zu wenig weit. Sie gehen auf die Strasse und machen ihrem Unmut laut Luft. Das ist wichtig. Es ist wichtig, hinzustehen und Gerechtigkeit zu fordern.

Zugleich ist der innere Frieden unabdingbar. Es reicht nicht, rauszugehen und laut zu schreien. So entsteht kein Frieden. Es geht darum, den Frieden zu verkörpern. Dazu braucht es Stille im Inneren und eine grosse Klarheit. Das ist die Praxis, um die es geht - das Sitzen in der Stille, das Meditieren. Sich immer wieder von äusseren Einflüssen zu lösen, von der geschäftigen lauten Welt, und in sich selbst zur Ruhe kommen. Das ist unabdingbar und so wichtig in der heutigen Zeit. Es geht darum, das eigene Zentrum zu finden. In die eigene Kraft zu kommen. Und dann hinstehen und Gerechtigkeit fordern. Laut und klar. Das ist viel machtvoller, als wenn man einfach schreit und andere verurteilt.

Ja, es gibt Menschen, die Schreckliches tun. Und sie sind nicht mit ihrem Innern verbunden. Sonst könnten sie sich nicht so verhalten. Es ist wichtig, das immer wieder zu erkennen. Nicht als Entschuldigung, sondern zum eigenen Verständnis. Um zu merken: so möchte ich nicht durchs Leben gehen. Ich möchte mehr Klarheit und damit mehr Frieden in die Welt bringen. Denn darum geht es ebenso sehr, noch mehr. Was geschieht, ist schrecklich. Und es geschieht.

Hinstehen und Gerechtigkeit fordern, ein «nie mehr!» ausdrücken, ist gut und wichtig. Doch noch wichtiger ist, dazu beizutragen, dass solche Dinge nicht mehr geschehen. Da ist jede Einzelne, jeder Einzelne, gefragt. Bei sich beginnen, bei sich aufräumen und genau hinschauen: Wo bin ich friedlich? Wo bin ich nicht friedlich? Mir gegenüber und andern gegenüber.

Es gibt viel zu tun im eigenen Leben. Immer wieder aufräumen und so beginnen, den Frieden auszustrahlen und den Frieden zu leben. Wie immer, wenn einzelne Menschen bei sich beginnen und Frieden üben, Frieden leben, wird das zu einer grossen Bewegung und verändert viel. Wie der berühmte Stein, der in den Teich geworfen wird. Es bilden sich kreisrunde Wellen, die immer weiter nach aussen gehen. Das gehört dazu. Es ist weniger spektakulär und für junge, energievolle Menschen schwer auszuhalten. Doch das ist genauso wichtig wie das Hinstehen und Demonstrieren gegen die Ungerechtigkeiten in der Welt.

Jetzt ist der Moment gekommen, die Welt zu verändern. Jetzt ist es möglich geworden, weil sich so viele Menschen anders ausdrücken können und anders sichtbar werden. Doch Sichtbarkeit ist auch friedlich möglich. Friedliche Sichtbarkeit verändert die Welt. Nicht nur gegen etwas sein, sondern etwas Frieden verkörpern. “

Der Lokwort Verlag hat zum Frieden in Israel und Palästina ein schönes Büchlein herausgegeben: Rami Elhanan & Bassam Aramin. Wie FRIEDEN geht.

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