Beschäftigung mit dem Jenseits

Jana Haas hat schon viele Bücher zu Medialität, der geistigen Welt und spirituellen Themen geschrieben und gehört zu den bekanntesten Medien im deutschsprachigen Raum. In ihrem neuen Buch geht sie darauf ein, was uns nach dem Tod erwartet, wie die einzelnen Sterbephasen aussehen und durch welche Stationen unsere Seele geht, bis sie ganz im Licht ist.

In Russland geboren und seit 1992 in Deutschland lebend, war die Autorin bereits als Kind hellsichtig – sie konnte schon immer Verstorbene und die geistigen Dimensionen wahrnehmen und gibt hier Einblicke in ihr persönliches Erleben. Es ist ein reichhaltiges Buch, in dem sie den Leser:innen mit zahlreichen Geschichten und ihren Erklärungen zum Jenseits erlaubt, sich mit dem Tod und damit auch ganz bewusst mit dem Leben zu beschäftigen. Denn: all die Fragen rund um Tod und Sterben führen uns immer zu dieser grossen und wohl spirituellsten Frage: Was ist der Sinn des Lebens? «Würden wir nicht sterben müssen, hätte das Leben gar keinen Sinn», schreibt sie.

Jana Haas geht auf plötzliche Todesfälle, das Sterben in Kriegen, Sterben mit Exit oder durch Suizid ein und beschäftigt sich auch mit dem Tod von Kindern, der oft mit besonders viel Leid verbunden ist. In diesem Teil des Buches kommt ihre grosse Erfahrung und spirituelle Weisheit zum Ausdruck, und sie vermittelt überzeugend, dass unsere Seele unsterblich ist.

Ein weiterer Teil sind praktische Übungen zur Kontaktaufnahme mit Verstorbenen und Gebete, um den Seelen von Verstorbenen zu helfen, ins Licht und zu den Engeln zu finden. Die Idee, dass es Menschen braucht, um Verstorbenen den Weg ins Licht zu zeigen, ist für mich persönlich absurd. Genauso, wie ihre Erzählungen von Verstorbenen, die an Lebenden festkleben und nicht weitergehen können oder wollen.

Entweder gibt es die geistige Welt, das Göttliche, mit seiner bedingungslosen Liebe, in der sich alle und alles zum Licht ausrichten, oder es gibt diese geistige Welt nicht. Und falls es diese gibt – wovon ich absolut überzeugt bin -, braucht es wohl kaum uns Menschen mit unseren höchst eingeschränkten Vorstellungen davon, wie es im Jenseits wirklich aussieht, um Seelen weiterzuhelfen. Im besten Fall ist es eine tröstliche Vorstellung für Hinterbliebene, dass sie ihren Liebsten etwas Gutes tun können, und vielleicht ist es einfach ein Aufpolieren des Egos.

Trotzdem ist «Der Blick hinter den Horizont» ein Buch, das zu lesen sich lohnt.

Falls Sie einen Jenseitskontakt haben möchten, melden Sie sich gerne bei mir.

Jana Haas. Der Blick hinter den Horizont. Warum unsere Seele unsterblich ist. Heyne Verlag 2024. 224 Seiten

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